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ispiel=Bewegungen beim Aufnehmen von BildernZu den kinetischen Grundlagen von Ukiyo Camera SystemsUkiyo Camera Systems legt hiermit ein Handbuch der Kamera-technik vor, das die Grundlagen für die Benutzung der von Ukiyo entwickelten Instrumente erläutert. Warum wird der bereits vorhandenen Vielzahl von Handbüchern der Kamera-technik ein weiteres hinzugefügt? Auf jedwede Bildproduktion bezogen hat der Begriff 'Aufneh-men' zumindest eine doppelte Bedeutung: nämlich die der Produktion und die der Rezeption. Wenn ich ein Foto 'schieße, mache, herstelle', nehme ich es auf; aber wie nehme ich es auf, wenn ich es nach seiner Entwicklung und Vergrößerung oder jeder anderen Art von Reproduktion anschaue? Nehme ich es auf, also in meinen Bilderkanon, oder verwerfe ich es? Wie betrachte ich es produktionsnachgängig? Ist das produzierte mit dem rezipierten Bild identisch? Bei allen uns bisher bekannten Kamerasystemen ist das Bild bereits vor der Kamera bekannt, also Bildwiederholung, bei Ukiyo Camera Systems entsteht das Bild - wenn überhaupt - hinter der Kamera. Hinter der Kamera in dem Sinne, das die Technik nicht nur unterlaufen, sondern hintergangen wird. Und zwar deshalb, um mit absoluter Sicherheit Bilder hervorzubringen oder auch keine. Daß die uns bekannten Bildproduktionsverfahren und Aufnahmegeräte mit tödlicher Sicherheit gelungene Bilder hervorbringen, von dieser verblendeten Gewißheit ist schon jeder kuriert worden, der einen Film zur Entwicklung und zur Vergrößerung der Negative abgab und von den erkauften Ergebnissen teils befriedigt, teils jedoch eher enttäuscht worden ist. Ukiyo Camera Systems setzt die apparativen, also technischen Zwänge ausser Kraft, welche die Bildproduktion bestimmen. Entsteht ein Bild in meinem (käuflich erworbenen) Apparat oder in meinem Gehirn? Die Produktstrategie von Ukiyo Camera Systems zerschlägt die ideologisch anscheinend unhinter-gehbare Konjunktion von Bildproduktion und Bildrezeption. Darin liegt auch die Hauptbegründung für ein spezielles Kamerahandbuch von Ukiyo Camera Systems: es gibt Anweis-ungen für Bewegungen, die zumindest ebenso intensiv im auslösenden Subjekt verankert sind wie im Auslösungs-mechanismus der Kamera. Wie muss ich stehen, mich drehen oder mich bewegen, wie muss ich mich einstellen, um die richtige Einstellung nicht nur der Kamera (Verhältnis von Blende und Belichtungszeit), sondern meines Körpers zur Kamera und damit zum erhofften Bildergebnis zu erreichen? Oder kürzer gefragt: Wie stelle ich meinen Körper auf die Einstellung der Kamera ein oder umgekehrt? Die 'Technik' von Ukiyo Camera Systems dreht das Verhältnis der Identität von Bildmotiv und Bildmotivation (ich will mir ein Bild machen von ...) um: Traditionell entsteht das Bild vor der Kamera, es ist immer schon da, d.h. konventionsgetreu und klischeehaft vorgegeben, bevor auf den Auslöser gedrückt wird; bei Ukiyo Camera Systems dagegen entsteht das Bild immer hinter der Kamera, ist also niemals vorgegeben. Dieses Verständnis von Bildproduktion erfordert ein spezifisches Vorgehen mit der Apparatur, das im folgenden erläutert wird. Welche Drehung ist notwendig, um einen Film zu drehen? Es handelt sich jedenfalls nicht nur um die Drehung der Kurbel, die den Film transportiert. Entscheidender könnte die Drehung des Körpers sein, die eine bestimmte Einstellung (zum gedrehten Gegenstand) erzeugt. Wie drehe ich meinen Körper und wie stelle ich ihn ein, um eine bestimmte, bildintentionale Einstellung zum Gegenstand zu erreichen, den ich aufnehmen will? Wie atme ich? Wie halte ich die Kamera und zuvörderst meinen Körper ruhig, um das stillstehende oder bewegte Objekt abzulichten? Nicht nur das ruhige Objekt erfordert eine ruhige Kamerahaltung oder -führung, sondern gerade das dynamisch explodierende Objekt verlangt nach einer ruhigen Hand, welche die Kamera hält: Wenn die Hand des Kameramannes zittert, verschwimmen die Ruhe oder die Explosivität des Motivs. Wer hat sich bewegt, das Objekt oder die Kamera? Dessen wären wir gerne gewiß, weil es bildentscheidend ist. Ukiyo Camera Systems erfordert also die Einübung in spezielle Praktiken der Bildproduktion und -rezeption. Sie liegen eher hinter als vor der Kamera, eher im Subjekt als im Objekt oder besser: im Zusammenspiel zwischen dem, was vor der Kamera ist und demjenigen, der hinter der Kamera ist. Die Kamera-technik von Ukiyo Camera Systems basiert also auf der Dialektik von Wahrgenommenem und Wahrnehmendem. In dieser Wiege entsteht das Bild, in einem zitternden Augenblick äußerster Gefaßtheit. Ein japanischer Flötenschüler lernt eine Woche lang, wie er das Instrument richtig halten muss bevor ihm der Meister erlaubt, in der geübten Haltung des Instrumentes einen ersten Ton zu erzeugen. Das in etwa ist die Grundlehre des Handbuches der Kameratechnik von Ukiyo Camera Systems, das wir hiermit vorlegen.Wir danken der Landesbank Baden-Württemberg, die den Druck des Handbuches ermöglicht hat.Knut Nievers Renate Wiehager Stadtgalerie Kiel Villla Merkel, Esslingenbeispiel=Der Horizont ist ein Hilfsmittel zur Orientierung und Reflektion des fotografischen Tuns. Der Horizont taucht in der Ukiyotechnik als Hilfsmittel zur Orientierung im Raum und zur Objektdifferen-zierung auf. Systemkompatibel wird der UCS Horizont auch in konventionellen Bereichen der Bildproduktion eingesetzt. Auf der Motivseite ist der Horizont eine Referenz an den Aufnahme-vorgang, der ansonsten selten auf dem Abbild zu sehen ist. Die Motivation des Fotografen wird in ein, die Gesamtheit des fotografischen Prozesses berücksichtigendes Verhältnis zu seinem Motiv gebrachbeispiel=Der UCS Fernsehkanal ist ein Hilfsmittel zur interaktiven Television. Der einfache Sichtkanal kanalisiert den Blick in eine Ferne, die noch im unmittelbaren Verhältnis zur Sender- und Empfängerposition liegt. Sender und Empfänger sind in diesem Falle keine determinierten Positionen, sondern wechseln sich ab. Sender-Empfänger Oszillat. Der UCS TV-Channel ist leicht im privaten wie im öffentlichen Raum einzusetzen. Der Channel wird von den Interaktionspartnern mitgeführt und dort eingesetzt, wo es von Interesse ist. Der TV-Channel liegt der einen Person auf der Schulter, während die andere durch eine der beiden Öffnungen blickt, gleichzeitig mit den Händen den Kanal in motorischer Koordination mit dem tragenden Partner entsprechend den Programmwünschen bewegt. Dieses sensomotorische Verfahren führt zu einer interaktiven Form der Television.<b>Monitortechnik</b>Der Monitor ist ein Erwartungsträger. Wir halten uns vor Monitoren auf in der Erwartung einer Veränderung (Reiz-Erregung). Der Ukiyo High Black Monitor ist ein reizarmer Monitor zur Bildorganisation. In seiner Reizarmut ist der UCS Monitor ein leistungsfähiger Erwartungsträger mit einem hohen bit/sec Potiental. Er lässt dem Nervensystem eine hohe Entscheidungsfreiheit (Indifferenzpotential). UCS entwickelt verschiedene Monitore im Zusammenhang des Projekts Self organizing television. Der Monitor funktioniert im Vergleich zu reizintensiven Modellen auf qualitativ hohem Standard als Erwartungsträger. UCS Monitore finden viel-seitigen Einsatz in unterschiedlichen Bereichen des Alltags. beispiel=Der Zubehörbereich ist in Foto- und Filmtechnik eine spezielle Kategorie der Systemsicherheit. UCS bietet diverse Hilfs- und Haltemittel sowie Kamerastände, Fotohalte und Behältnisse zur Aufbewahrung der Instrumente an. <b>Aufnahmesicherung und Zubehör</b><b>Kamerastand</b> mit hoher Standsicherheit für extreme Kameramotorik. Systemkompatible Anwendungsmöglichkeit vorwiegend im Professional Bereich. Maße: 100 x 100 cm bis 400 x 400 cmDie <b>Lichtwanne</b> von UCS mit Stativ und Gewichtsausgleich dient im Sinne der Erhellung fotografischer Anstrengungen als Lichtkörper, der sich jedoch selbst nur schwach ausleuchtet und andere Körper nicht behelligt<b>Gelenkstativ</b> mit Sandgewicht zur Bildsicherung und Übungsaufsatz zur Fotomotorik am Zeigefinger.Das <b>Dollysystem</b> mit Schienen ist einfach, mit wenigen Handgriffen zu verlegen.beispiel=Durch Zellteilung entwickeln sich die verschiedenen Sinnesorgane. Die Haut, das Auge stülpen sich nach Aussen oder nach Innen, differieren, um sich später wieder über die Mit-teilungen ihrer Rezeptoren im Zentralen Nervensystem zu treffen. Die Sinnes-organe arbeiten an der Bildorganisa-tion über konsensuelle Übereinkünfte. Ihre Grunddimensionen sind Zeitlich-keit, Räumlichkeit, Qualität und Intensität.'Die räumliche Orientierung ist eine wesentliche Funktion eines jeden lebendigen Organismus. Normalerweise nehmen wir eine spezielle senkrechte Körperausrichtung ein, die uns vor allen anderen Tieren unterscheidet. Das damit verbundene labile mechanische Gleichgewicht wird durch ein kompliziertes Zusammenspiel unserer Muskeln wieder ausgeglichen, die unseren ständig in Bewegung befindlichen Körper in der Senk-rechte halten und uns, soweit es unser Bewußtsein anbetrifft, von der Schwerkraft weitestgehend befreien. Die gesamte Wahrnehmung und alle Empfindungen spielen sich vor dem Hintergrund muskulärer Aktivitäten ab. Und auch wenn uns das nicht bewusst wird, werden diese Aktivitäten sehr stark von der Schwerkraft bestimmt. Zur Orientierung bedienen wir uns verschiedener kooperierende Systeme. Der Vestibular-apparat koordiniert alle sensorischen Impulse, die den Muskeltonus und die Körperhaltung beeinflussen. 'Moshe Feldenkrais' Die Orientierung im Raum setzt eine eigenkörperbezogene Primärorientierung voraus. Diese Fähigkeit erlaubt es dem Organismus, die Lage der Körperteile untereinander in Beziehung zu setzen und zu kontrollieren. Dabei wird als elementare Bezugsgröße die Schwerkraftwirkung der Erdegenutzt (Masse x Beschleunigung). In Verbindung mit kinetischen Kräften, die sich aus Bewegungsvorgängen ableiten, ist eine Bestimmung von Lagebeziehungen auch im Verhältnis zu anderen Körpern möglich. Das Halten einer Kamera zu Aufnahmezwecken thematisiert im Ukiyo Camera System ein unmittelbares Körperverhältnis, aus dem sich nachhaltig auf Grund der Dichte des Aufnahmemoments und der zeitlich vorhandenen Raumkörper, ein Bildergebnis organisieren lässt, obwohl kein Bildmaterial erstellt wird.<b>Einstellungsgrößen<b/> Im Ukiyo Camera System sind Einstellungsgröße und Aufnahmequalität eine Frage der Gesamthaltung (mental und körperlich).Die Tiefenschärfe ist Einstellungssache.Auf Konsistenzebene wird ein Körper nur duch einen Längen-grad und einen Breitengrad bestimmt, das heißt, durch die Gesamtheit von materiellen Elementen unter bestimmten Ver-hältnissen von Bewegung und Ruhe, von Schnelligkeit und Langsamkeit (Längengrad); durch die Gesamtheit von intensiven Affekten, zu denen er bei einem bestimmten Grad von Macht und Vermögen fähig ist (Breitengrad). Nichts als Affekte und räumliche Bewegung, unterschiedliche Geschwindig-keiten. Spinoza gebührt das Verdienst, diese beiden Dimen-sionen des Körpers herausgearbeitet und den Plan der Natur als reine Länge und Breite definiert zu haben. Längen- und Breitengrade sind die beiden Elemente einer Kartographie.'Gilles Deleuze, Félix Guattari (Tausend Plateaus, Kapitalismus und Schizophrenie)Das klassische Experiment zur Lokalisierung Ihres 'Blinden Flecks' in der Netzhaut des Auges, der blinden Schnittstelle zwischen Auge und Zentralem Nervensystem, verdeutlicht die der Natur der menschlichen Bildorganisation innewohnende 'Unschärferelation' wozu Heinz v. Foerster sagt: 'Wir sehen nicht was wir sehen. Wir sind blind gegenüber unserer Blindheit.'beispiel=<B>'.... Minolta. Dann sind Sie die Kamera und die Kamera ist Sie.'</B> Werbetext 1976Ukiyo (jap.) hier: fließende Zeit. Das Verrinnen der Zeit verursacht eine Traurigkeit, die wir durch die Achtsamkeit für den Augenblick überwinden. Die Verständigung untereinander beruht auf Signalsystemen, die Eigenschaften der Lebewesen sind und sich aus Signal-strukturen und Signalverhalten zusammmmensetzen. Mit Signalstruktur ist eine im Körperbau begründete Eigenschaft gemeint, die eigens für die Funktion der biokommunikativen Informationsübertragung in der Evolution aus einer Gebrauchs-struktur entstand und genutzt wird. Das Signalverhalten beim Menschen ist in materialistischen Gesellschaftsformen neben den biologischen Grundbeding-ungen von einem aufwendigen technischen Hilfsapparat abhängig. Bildorganisation und -übertragung sind ein wichtiger Teil unserer Orientierung im Alltag und prägen die Verständigung untereinander. Im Wesentlichen genügt das körpereigene Wahrnehmungssystem, um die Aufgaben der Orientierung zu meistern. Der sichere Stand des Körpers auf der Erde wird aus komplexen Sinnesleistungen errechnet und erhalten, Gravitations- und Translationsbeschleunigung selbstverständlich ausgeglichen. Grundsätzlich läßt sich sagen, dass jede Bestrebung der Kommunikationstechnik dort ankommt, von wo sie ausgegangen ist, im Zentralen Nervensystem, den körperlichen Bedingtheiten. Die Selbstbezogenheit der menschlichen Wahrnehmung wird als Sicherheitsrisiko erkannt und führt zu aufrichtigen Bestrebungen, den Wahrnehmungshorizont zu erweitern. Die zur Erweiterung des Horizont gehandhabten Hilfsmittel, die dafür eingenommenen Standpunkte ändern sich je nach Stand der Forschungen und der Blickrichtungen. Jüngere Ergebnisse der Bilderzeugung, mit Hilfe hochauflösender Übertragungs-systeme, zeichnen sich einerseits durch Bereitstellung eines hohen visuellen Reizpotentials (Maße, Bildmaterial) aus, führen jedoch andererseits bei den Interaktionspartnern zu Verarbeitungsschwierig-keiten, Orientierungslosig-keit und Problemen der Systemsicherheit. Die Kamera, das was wir Ende des 20. Jahrhunderts dafür halten, ist aus dem Ensemble der Bedingt-heiten nicht mehr wegzudenken und steht als Erwartungsträger in direktem Zusammenhang der vier möglichen Grunddimensio-nen unserer Sinnesmannigfaltigkeit: Zeitlichkeit, Räumlichkeit, Qualität und Intention. Die Kamera halten wir an den Körper, gegebenenfalls vor das Auge. Das Verhalten mit Kameras führt in einer Zeit / Raum-Verschiebung zu Bildmaterial, welches wir wiederum als stehendes oder bewegtes Bild mit den Sinnes-organen und dem Motorium konfrontieren. Mit unserem Tun reizen wir Rezeptoren, um dann im Zentralen Nervensystem eine Wirklichkeit zu konstruieren, die uns beruhigen soll in dem labilen Zustand ontologischer (ontologisch: das Sein betreffende) Unsicherheiten. Das vorliegende Handbuch von Ukiyo Camera Systems stellt eine Aufnahmepraxis und Kameratechnik vor, die, knapp 200 Jahre nach der Erfindung der Fotografie und der damit ver-bundenen Entwicklung der Kameratechnik, den Medienbegriff auf grundlegende Fragen der Orientierung hin erweitert. Grundlegend ist die Frage der Objektdifferenzierung. Das Medium ist kein Objekt zwischen den Interaktionspartnern, sondern die Interaktionspartner sind das Medium ihrer Verständigung und die Konstrukteure ihrer Bildwirklichkeit. Die Reize, aus denen wir Information über die 'Außenwelt' und den eigenen Körper erhalten, nennen wir Sinnesreize. Entscheidendes Merkmal der Sinnesreizung ist die Unmittel-barkeit. Das Auftreten der Sinnesphänomene setzt bestimmte physikalische und physiologische Bedingungen voraus. Die Sinnnesphänomene sind an ein wahrnehmendes Subjekt gebunden. Vom Subjekt her ist die Sinneswahrnehmung eine aktive Leistung, wie es die Worte 'Wahrnehmung' (nehmen) oder 'Perzeption' ausdrücken. Die Aktivitäten der Wahrnehm-ung hängen von motorischen (die Bewegung betreffenden), in Wechselwirkung mit sensorischen (die Sinne betreffenden) Vorgängen ab. Ukiyo Camera Systems befragt die Grundstrukturen der Bild-organisation, wie Sensomotorik, Selbstorganisation, achtsame Zwischenbeziehungen (heedful interrelations) und entwickelt Orientierungsmittel, Kamera- und Televisionstechnik, sowie Übungsprogramme zur Telemotorik und zum Telegrooming (soziale Fellpflege).Georg Winter(UCS Entwicklungsbüro)beispiel=Die Ukiyo Camera Technik bezweifelt zunächst eine objektive Funktion von 'Kamera'. Der Grundbegriff 'camera' bezieht sich auf einen Raum, auf eine Vorstellung von Raum in einem Verhältnis von Zeit und Raum. 'Technik' aus dem griechischen 'techne' war zunächst die Kunst des Tischlers, aus 'hyle', dem Grundmaterial, die Idee in eine materielle Form zu bringen. Wenn wir von Kameratechnik sprechen, könnten wir auch sagen 'Die Kunst, den Raum wahrzunehmen'. Die Kamera ist hierfür ein Hilfsmittel. Die Funktion der Mittel ist an den eingangs beschriebenen neurophysiologischen und ontologischen Grundbedingungen des Menschen zu bemessen. Die Kameras und Instrumente von UCS sind in ihrer Funktion daran ausgerichtet. Die UCS-Kameras sind als Körper einfach und verweisen direkt auf die elektronischen, optischen und chemischen Entwicklungsprozesse im Menschen, auf die herkömmlichen Methoden, über umständliche Zwischenschritte (Entwicklung im Labor etc.), im Wesentlichen genauso angewiesen sind. Über den Verzicht auf die Herstellung von Bildmaterial ist im Ukiyo Camera System der Moment der Aufnahme und die damit verbundene Haltung und Einstellung zur Bildorganisation notwendig. Die Projektion auf Zukünftiges ist bei diesem Vorgang im Gegensatz zu den Illusionstechniken nicht wichtig. Der unmittelbare Aufnahmemoment präzisiert das Anliegen und das Verhältnis zur Vorstellung von Körpern im Raum. Die materielle Reproduktion von Bildmaterial ist durch die Acht-samkeit bei der Aufnahme entbehrlich. Das Aufnahmeverfahren stellt an die Anwender nicht zuletzt wegen der einfachen Hilfsmittel hohe Anforderungen, führt aber auf längere Sicht zu erstaunlichen Bildhorizonten und -ergebnissen.<b>Kameratechnik</b>Das Entwicklungsbüro für Kameratechnik UCS entwirft und baut die für Forschungszwecke benötigten Instrumente. Die Instrumente sind in der Regel aus Holz und werden je nach Gebrauch ausgestattet mit Griffhilfen, Halterungen und Stativen. Die Form der Kameras ergibt sich aus der Funktion. Eingesetzt werden die Kameras im privaten wie im professionellen Bereich der Bildorganisation. Die unterschiedlichen Geräte sind teilweise aus der empirischen Erfahrung im Umgang mit Kameras und den damit verbundenen Ansprüchen der Benutzer entwickelt worden und sind in der Regel in langjährigen Versuchsreihen getestet worden. Das Entwicklungsbüro baut für individuelle Anforderungen entsprechende Geräte. Die Verarbeitung ist sorgfältig. Die Betreuung der Benutzer von Ukiyo Cameras ist verbindlich und deren An-regungen und Rückmeldungen werden bei Neuentwicklungen berücksichtigt.beispiel='Derselbe Leib, der mir als Mittel aller Wahrnehmung dient, steht mir bei der Wahrnehmung seiner selbst im Wege und ist ein merkwürdig unvollkommen konstituiertes Ding.'<br>Edmund Husserl'Unter Sensorium verstehe ich das System der bewußten Sinneswahrnehmung und unter Motorium das der gewollten Bewegungsabläufe. Der Sinn oder die Bedeutung der Signale des Sensoriums wird durch das Motorium bestimmt, und der Sinn und die Bedeutung der Signale des Motoriums wird durch das Sensorium bestimmt. Das heißt, daß Information nicht im informationstheoretischen, sondern im umgangssprachlichen Sinn ihren Ursprung in diesem circulus creativus hat. Bedeutung hat nur was ich begreifen kann.' Heinz von Foerster (Wissen und Gewissen)Wenn ein flüssiger Teil des menschlichen Körpers von einem äußeren Körper bestimmt wird, öfters auf einen anderen weichen zu stoßen, so verändert er dessen Fläche und drückt ihm gleichsam gewisse Spuren des äußeren Körpers ein, der den Anstoß gibt.Der menschliche Körper kann die äußeren Körper auf sehr viele Arten bewegen und auf sehr viele Arten disponieren.<b>Baruch de Spinoza</b>Die Qualität der Aufnahme ist eine Frage der Haltung. Sensomotorische Aufnahmeverfahren führen durch Zusammen-wirken der Sinnesorgane Haut, Auge etc. zu bildstarken Ergeb-nissen. Der Verzicht auf Herstellung von Bildmaterial präzisiert den Aufnahmemoment. Das Nervensystem als ganzes organisiert sich so, daß es eine stabile Bildrealität errechnet. Kameras sind Gegenstände auf dem Boden. Georg Winter Durch die Auf-nahme machen wir von diesen Gegenständen ein Aufheben. Das Aufheben der Gegenstände mit den Händen, der Haut, rückt sie in den Mittelpunkt eines Projekts, das wir Filmen (Film = Haut)oder Fotgraphieren (Lichtritzen) nennen.Die körpereigenen Wahrnehmungsfähigkeiten, die Konstruktion einer Wirklichkeit, werden durch das Hinzunehmen des Gegenstandes verändert. Verändert, durch das Hinzukommen des Gegenstandes Kamera mit seiner Geschichte, seinen Handhabbarkeiten und den Erwartungen, die mit Spannung und (Aus) Lösung an ihn gestellt werden. Anspruch und Erwartung bei diesen Vorgängen untersucht Ukiyo Camera Systems und bietet verbindlich Gegenstände an.